Positionspapier der SPD-Fraktion zum Thema Baugebiet Grüner Finger

Veröffentlicht am 26.09.2019 in Kommunalpolitik

 

Grundsätze denen wir folgen:

Sparsamer Umgang mit Grund und Boden § 1a Bau GB § 1 (6) 2 BauGB
„Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, besonders von Familien mit Kindern und die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen zu berücksichtigen


Festgestellt wird:

  •  Unser Flächenverbrauch 10,5 ha jährlich ist zu hoch.
  • Starkes Wohnungsdefizit vor allem für bezahlbare Wohnungen
  • Demographische Entwicklung, Anteil der Menschen 65 + nimmt stark zu, darum große Bedarfe für 1 – 2 Personen Haushalte
  • Es fehlt Wohnraum für Familien mit Kindern der bezahlbar ist.
  • Es fehlen barrierefreie Wohnungen

 

Unsere Positionen zum Baugebiet „Grüner Finger“


0 % für Einfamilienhäuser / Doppelhäuser

Solange wir unserer Verantwortung bezüglich des großen Bedarfs an bezahlbarem, barrierefreiem Wohnraum nicht gerecht werden, können wir ein weiter so mit 25 Einfamilienhäusern pro Jahr nicht mitmachen. Darum wollen wir auf dem Grünen Finger keine Einfamilienhäuser zulassen.

 

30 % für Geschosswohnungsbau

Der soll parallel der Bahnhofstraße, entlang der schon vorhandenen Stichstraße auf beiden Straßenseiten erfolgen. Der Wohnungsmarkt ist leergefegt. In den vergangenen Jahren wurden viel zu wenige bezahlbare Wohnungen gebaut. In den letzten Baugebieten war kein Geschosswohnungsbau zugelassen. Die Folge: Familien, ältere Menschen, Menschen mit kleinem Einkommen finden in Altenberge keinen Wohnraum. Sie werden aus Altenberge vertrieben und müssen in die Nachbarorte abwandern. Das sind Menschen, die oft ihr Leben in Altenberge verbracht haben, hier wohnen bleiben wollen und in ihrem Heimatort alt werden wollen oder in Altenberge ihr Kinder großziehen wollen. Dafür kommen Menschen aus Münster hinzu, für diese ist der Wohnraum vergleichsweise bezahlbar. Macht übrigens die Sache nicht besser, denn auch sie werden aus ihren Lebensräumen vertrieben, weil Wohnraum dort nicht mehr bezahlbar ist.

 

Was hat die SPD dagegen unternommen?

Die SPD hat seit 2015 zahlreiche Anträge zum Thema Wohnungsbau gestellt, die alle abgelehnt wurden. Dazu gehörten Anträge, zunächst eine Wohnbedarfsanalyse zu erstellen, damit wir wissen, welchen Wohnraum genau wir überhaupt gebrauchen. Auch der Bau von bezahlbarem Wohnraum in den Baugebieten Krüselblick I und II wurden abgelehnt. Das führt zu den heute bekannten Defiziten.

 

Alternative Wohnformen:

Den Vorschlag alternative Wohnformen zu fördern wünscht die SPD ausdrücklich. Was sind alternative Wohnformen? Die sind sehr vielfältig. Nach dem Motto „Zusammen ist man weniger allein“ können Initiativen, Interessierte, Baugemeinschaften gemeinsam Wohnformen entwickeln. Das können generationenübergreifende Wohnformen sein, in denen ältere Menschen, Familien mit Kindern, Singles, Alleinerziehende gemeinsam Wohnprojekte entwickeln. Diese Projekte können als Mietmodell, Eigentumsmodell oder als genossenschaftliches Modell realisiert werden. 

 

Stationäre Einrichtung der Caritas + gemischte Wohnformen

Für die stationäre Unterbringung der Menschen, die nicht mehr alleine Leben können, haben wir in Altenberge schon heute ein Defizit. Deshalb freuen wir uns darüber, dass der Caritasverband eine neue, zusätzliche Pflegeeinrichtung bauen will. Diese wird auf den Flächen unterhalb der Trauerhalle entstehen. 

Bei der Planung ist uns sehr wichtig, dass der Ausblick in den Teutoburger Wald, vor allem aus der Trauerhalle heraus unbedingt erhalten bleibt. 

Weiter will der Caritasverband eine Wohnform gemischtes Wohnen errichten, die Flächen dafür sollen ebenfalls unterhalb der Trauerhalle sein. Auch diese Planungen begleitet die SPD positiv. 

Wichtig: Dieses Wohnen, heißt stationäre Einrichtung und gemischtes sind außerhalb, also zusätzlich zu den 30 % Geschosswohnungsbau, den die SPD realisieren will.

 

60 % Grünstrukturen erhalten

Diese Grünstrukturen tragen zum Erhalt der Lebensqualität unserer Gemeinde bei. Wir schaffen so ein wohnortnahes Naherholungsgebiet, dass für Freizeit, Spiel und Sport von Familien, Älteren und allen Altenbergern genutzt werden kann. Ebenso bedeuten diese Grünstrukturen den Schutz und Erhalt von Heimat, weil der Weitblick ins Münsterland unser Altenberger Markenkern erhalten bleibt. Das Grüngebiet „Grüner Finger“ ist Klimaschutz, ein ökologischer Ausgleich für die innerörtliche massive Verdichtung. Die klimatischen Veränderungen, die wir erleben, machen ein Umdenken offensichtlich. Grüne Schneisen sorgen für eine bessere Luftzirkulation im Ort und halten die steigenden Temperaturen erträglicher. Einmal zugebaut kann diese Möglichkeit nicht mehr korrigiert werden
Schon im „Integrierten Handlungskonzept Altenberge 2030“, dass einstimmig vom Rat der Gemeinde verabschiedet wurde heisst es: „Ergänzend sollen die vorhandenen Grünstrukturen, die vom Landschaftsraum in Richtung Zentrum verlaufen erhalten und gestärkt werden. Dies umfasst den im Osten verlaufenden "Grünen Finger" und den vom nördlichen Siedlungsrand über den alten Friedhof verlaufenden Grünzug.“ 

Durch das Grüngebiet führen Fuß- und Radwege, die zum nahegelegenen Nahversorgungsstandort führen und das Erreichen von Bus und Bahn für Fußgänger und Radfahrer besser ermöglichen.

 

Verdichte Bebauung in Altenberge – alles gut? Oder anders?

Jede freiwerdende innerörtliche Fläche, wird von Investoren aufgekauft. An diesen Stellen entstehen dann kompakte Mehrfamilienhäuser und Wohnraum, der nicht gerade als bezahlbar gilt. Die Investoren nutzen diese Fläche bis auf den letzten Zentimeter für die Bebauung. Das Thema Parkplätze macht zusätzliche Sorgen. Denn in der Regel entstehen an diesen Stellen viel zu wenige Parkplätze. Die SPD meint, damit muss Schluss sein. Wir müssen als Kommune mehr Einfluss auf diese Nachverdichtungen nehmen, damit wir unser Altenberge auch in einigen Jahren noch wiedererkennen. Möglichkeiten dazu gibt es. So hat die Kommune im Ortskern zum Beispiel ein Vorkaufsrecht. Von diesem Vorkaufsrecht muss Gebrauch gemacht werden, damit neue Wohngebäude ortsverträglich in Abstimmung mit Nachbarn, Anliegern und im Sinne der Kommune entstehen können.

Fazit: Nicht nur Wohnen sondern Zuhause sein in Altenberge
Für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung benötigen wir nicht nur das Baugebiet „Grüner Finger“ oder einen neuen Marktplatz, oder, oder, oder. Uns als SPD ist eswichtig, dass wir unsere Infrastruktur, Daseinsvorsorge zukunftsfähig aufstellen. Angesichts der demografischen Trends und einer veränderten Wohn- und Lebensgestaltung stellen wir uns die Frage, wie wir in Zukunft in Altenberge leben wollen. Dabei erscheinen uns folgende Punkte besonders wichtig:

  • Gute Schule – Schule und OGS zukunftsfähig machen
  • Wohnraum für ALLE vorhalten
  • Mobilität sicherstellen
  • Sozialen Zusammenhalt stärken
  • Klimaschutz stärken
  • Digitalisierung voranbringen

Wenn daran alle mitwirken, können wir in Zukunft in Altenberge wirklich zu Hause sein.

 

SPD Kreis Steinfurt

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