Die SPD hat dem Bürgermeister Jochen Paus jetzt 1030 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern überreicht, die sich gegen die Bebauung des „Grünen Fingers“ aussprechen. Hier der Antrag der SPD an den Rat der Gemeinde zum Nachlesen.
Der Rat der Gemeinde Altenberge hat am 14.09.2015 beschlossen, die Potentialfläche 5 (Bahnhofshügel/Grüner Finger) für eine Wohnbebauung zu entwickeln. Vorgesehen ist eine komplette Bebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern, Reihenhäusern sowie eine Wohnbebauung im Bereich sozialer Wohnungsbau und bezahlbares Wohnen. Inzwischen wurde auf der Potentialfläche eine Kita errichtet und der Bau eines Mehrfamilienhauses sozialer Wohnungsbau befindet sich im Bau, was wir sehr begrüßen.
Für die weitere bauliche Entwicklung beantragt die SPD:
- Der geplante Architekturwettbewerb stellt sicher, dass einer der Planentwürfe ausschließlich eine Randbebauung vorsieht und Grünflächen erhält.
- Die Grünfläche unterhalb des Friedhofs als wohnortnahe Grünfläche für alle zu erhalten und zu gestalten. Der Weitblick ins Münsterland ist ein Markenzeichen der Gemeinde Altenberge und sollte deshalb allen zugänglich bleiben.
- Sozialer Wohnungsbau, bezahlbarer Wohnraum und alternative Wohnkonzepte, für Familien, Senioren und junge Menschen mit kleineren und größeren Wohnung werden im Planungsgebiet realisiert.
- Die Verwaltung prüft, welche Fördermöglichkeiten für die Aufwertung von Grün- und Freiräumen auf Bundes- Landesebene beantragt werden können. Städtebauförderung „Zukunft Stadtgrün“ oder Leader Projekte seien hier beispielhaft genannt.
Begründung:
Die SPD und mehr als 1000 Altenberger Bürgerinnen und Bürger haben sich gegen eine Bebauung der gesamten Fläche und für den Erhalt eines Grünzuges mit Naherholungswert im Planungsgebiet ausgesprochen. Der „Grüne Finger“ soll eine Grün- und Aktionsfläche für Spiel, Sport und Kultur beinhalten und für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren als wohnortnahe Grünfläche mit Weitblick ins Münsterland erhalten bleiben.
Grünflächen und naturnahe Lebensräume sind für den Erhalt der Lebensqualität unserer Einwohner von hohem Wert. Durch die sinnvolle innerörtliche Verdichtung werden die Grünflächen im Ort immer begrenzter. Der Grüne Finger kann hier einen Ausgleich schaffen. Auch die klimatischen Veränderungen, die wir in diesem Sommer besonders spüren, macht ein Umdenken offensichtlich. Grüne Schneisen sorgen für eine bessere Luftzirkulation im Ort und halten die steigenden Temperaturen erträglicher. Einmal zugebaut kann diese Möglichkeit nicht mehr korrigiert werden. Der Städte- und Gemeindebund äußert sich zu den steigenden Temperaturen. Zitat: "Der Klimawandel schreitet voran. Wir müssen uns in Zukunft darauf einstellen, dass die Sommer sehr heiß und niederschlagsarm werden", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB).
Der „Grüne Finger“ eignet sich hervorragend einen Ausgleich für die verdichtete innerörtliche Bebauung zu schaffen und ein wohnortnahes Naherholungsgebiet, welches zu Fuß, mit dem Fahrrad, aber auch mit dem Rollator oder mit dem Kinderwagen schnell zu erreichen ist, zu entwickeln.
Schon im „Integrierten Handlungskonzept Altenberge 2030“, dass einstimmig vom Rat der Gemeinde verabschiedet wurde heißt es: „Ergänzend sollen die vorhandenen Grünstrukturen, die vom Landschaftsraum in Richtung Zentrum verlaufen erhalten und gestärkt werden. Dies umfasst den im Osten verlaufenden "Grünen Finger" und den vom nördlichen Siedlungsrand über den alten Friedhof verlaufenden Grünzug.“
Die SPD möchte im Planungsgebiet mit einer Randbebauung den dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, mit Mehrfamilienhäusern, kleineren und großen Wohnungen für Familien realisieren. Genossenschaftliches Bauen und Wohnen und alternative Wohnprojekte sollen als Möglichkeit der Bebauung geprüft und mit einbezogen werden.