Am Wochenende startet die SPD eine Unterschriftenaktion zur künftigen Ge- staltung des „Grüner Fingers“. Das Areal entlang der Bahnhofstraße soll komplett bebaut werden. Das möchten die Sozialdemokraten nicht. Nun möchten sie sich ein Stimmungsbild in der Bevölkerung verschaffen.
Der Plan ist hübsch: Trimmdichpfad, Niedrigseilgarten, Sitzgruppen, Multifunktionsflächen, Wildblumenwiese, Rasenflächen und eine Theaterbühne im Garten der Kulturwerkstatt. Die SPD will in den letzten Wochen des Jahres noch einmal den „Grünen Finger“, also die große Freifläche entlang der Bahnhofstraße, ins Gespräch bringen. Dazu verteilen die Sozialdemokraten in diesen Tagen einen Flyer, auf dem sie ihre Ideen zur Gestaltung des Areals an der Bahnhofstraße zu Papier gebracht haben. Doch beim Verteilen soll es nicht bleiben: Am kommenden Wochenende bauen die Genossen zwei Stände auf (vor dem Edeka und „An der Alten Molkerei), um Unterschriften zu sammeln. Ihr Ziel: „Die Stimmung der Menschen einfangen“, sagen Ulrike Reifig, SPD-Fraktionsvorsitzende, und Ronald Baumann, SPD-Ortsvereinsvorsitzender.
Die beiden Sozialdemokraten möchten sich bekanntermaßen nicht damit anfreunden, dass das komplette Areal für die Wohnbebauung in Anspruch genommen wird – allenfalls im Randbereich können sie sich Häuser vorstellen.
„Der Weitblick ins Münsterland ist ein Markenzeichen der Gemeinde und sollte deshalb auch erhalten bleiben“, sagt Ronald Baumann. Ohnehin müsse sich die Gemeinde nach weiteren Flächen für Wohnbebauung umschauen, um den Bedarf abdecken zu können.
Der „Grüne Finger“ bedeutet für die beiden SPD-Chefs auch ein Plus an Lebensqualität für alle Bürger. Mit diesem Areal stehe den Altenbergern eine „große Fläche zur Naherholung“ zur Verfügung. Zudem müsse man auch an die nächste Generation denken: „Warum sollen wir jetzt schon alles zubauen und auf eine Reservefläche verzichten?“, fragt Ronald Baumann.
Um die Schwierigkeit der Umsetzbarkeit ihres Vorschlags sind sich die beiden SPD-Kommunalpolitiker durchaus bewusst. Schließlich hat die Gemeinde längst mit den zahlreichen Grundstückseigentümern Gespräche geführt – und im Rat lässt sich die CDU-Mehrheitsfraktion bislang nicht vom SPD-Vorstoß beeindrucken.
Hoffnung sehen Reifig und Baumann nun in der Unterschriftenaktion: „Wenn wir genug zusammenbekommen, dann sollte das auch berücksichtigt werden.“ Bis Ende des Jahres soll das Projekt „Grüner Finger“ intensive beackert werden. Ergebnis offen.
WN Artikel von Martin Schildwächter