Am Sonntag war es soweit. In feierlichem Rahmen wurde in der neuen Mensa von Borndal- und Hauptschule der dritte Kulturpreis der Altenberger SPD verliehen. Der unabhängigen Jury war die Entscheidung nicht leicht gefallen. Viele Zuschriften mit begründeten Vorschlägen waren eingegangen. Und eigene Vorschläge gab es auch noch. Am Ende war es eine einstimmige Entscheidung für Eugen Zurholt, für einen Menschen, der sehr vielseitig und über lange Zeit Altenberge viel Kultur gebracht hat - durch sein Wirken im Heimatverein, durch seine Bücher und nicht zuletzt durch seine Sammlungen. Herzlichen Glückwunsch!
Lesen Sie dazu den Bericht der WN-Lokalredaktion vom 09.11.2009:
Viele Steine und ein bisschen Kies
Altenberge - Die Entscheidung der Jury war trotz vieler unterschiedlicher Vorschläge einstimmig: „Eugen Zurholt“, verkündete Jurymitglied Carsten Börger, „ist der dritte Träger des Kulturpreises der SPD Altenberge“. Er sei insbesondere durch seine facettenreiche Steinesammlung über die Grenzen Altenberges hinaus bekannt. Ästhetisches Empfinden und über viele Jahre entstandene Fachkenntnis zeichneten ihn aus. „Ein Jäger und Sammler“, fuhr Börger fort und meinte dann humorvoll: „Als Kind soll er schon mit der Nase im Gras den Käfern nachgespürt haben.“ Ihm liege die Heimat am Herzen. Dies zeigten seine Bücher, ob es nun um alte Speicher, Pfannekuchenrezepte, Fahrradtouren oder unterhaltsame Geschichten aus längst vergangenen Zeiten gehe.
Die Jury unter der Leitung von Herbert Dertwinkel mit Carsten Börger, Gudrun Börger-Terdues, Christina Matthoff und Willa Olfenbüttel- Schole hat mit der Preisverleihung die vielfältigen Leistungen und Verdienste von Zurholt gewürdigt. Der Preis ist mit 250 Euro dotiert. Dazu überreichte die Jury symbolisch einen Pokal („Oscar“), der in diesem Jahr von dem Altenberger Künstler Patrick Ernst gestaltet wurde.
„Jetzt erfahre ich erst, was ich alles kann“, meinte der Preisträger in seinen Dankesworten. Dabei vergaß er aber nicht, sich bei denen zu bedanken, die ihm insbesondere beim Aufbau seines Museums behilflich und seine Arbeiten erst ermöglicht haben: Vom gespendeten Mikroskop und Dünnschliffen, mit deren Hilfe man „die Seele der Steine“ erkennen könne, bis zur Bundestagsabgeordneten Angelica Schwall-Düren, die seine Steine öffentlich „ins Rollen gebracht hat“.
Zu Beginn hatte die SPD-Vorsitzende Ulrike Reifig in der gut besuchten Mensa der Hauptschule die Feierstunde zur Preisverleihung eröffnet. „Altenberge verfügt über eine vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft“, begann Reifig und sprach von „der wichtigen Rolle der Kunst als Lebensbereicherung und der Bedeutung in der Gesellschaftspolitik“.
In seiner Festrede erläuterte Peter Amadeus Schneider, Bürgermeister aus Nottuln und Vorsitzender des Kulturforums der SPD im Münsterland, den Begriff Kultur aus unterschiedlicher Sicht. „Die professionelle Kunst und die Kunst als Hobby müssen nicht immer Qualitätsunterschiede haben“, ermunterte Schneider die Freizeitkünstler. Kulturelle Bildung sei ein lebenslanger Prozess, der keine Altersgrenzen kenne. „Sie muss eine größere Bedeutung bekommen“, fuhr er fort. Das könne aber nicht nur mit finanziellen Mitteln erreicht werden, sondern erfordere ein verändertes Bewusstsein für Kultur bis in die Schulen. Die Kommunen sollten nicht selbst veranstalten, sondern gute Rahmenbedingungen schaffen. Mit der Verbindung von Kultur und Ehrenamt schloss er seinen Vortrag ab und machte deutlich, „dass das Ehrenamt eine wichtige Säule zur Sicherung der Kultur ist“. Stimmungsvoll begleitet wurde die Feierstunde von den beiden Musiklehrern des Musikschule Altenberge Peter Pattmöller am Saxophon und Torsten Schwarz an der Gitarre.