Den Leitspruch der Ledder Werkstätten „Nah am Menschen“ machte sich jetzt die Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD im Kreis Steinfurt zu Eigen. Ort ihrer diesjährigen Kreiskonferenz waren nicht der Saal einer Gaststätte oder parteieigene Räumlichkeiten, sondern die Kantine der Behinderteneinrichtung in Tecklenburg.
Mit mehr als 465 Mitarbeitern an 37 Standorten sind die Werkstätten einer der größten Arbeitgeber in der Region, erläuterte Geschäftsführer Ralf Hagemeier in seinem Vortrag, mit dem er die Arbeit und Ziele der Einrichtung vorstellte. Unter der Überschrift „Der Mensch ist das Maß der Arbeit“ beschrieb er die Philosophie der Werkstätten, die ihr Arbeitsangebot nach den Fähigkeiten ihrer Mitglieder gestalten und nicht, wie es Unternehmen üblicherweise tun, sich die passenden Menschen für ihre Produktion aussuchen. Das werde sich zukünftig ändern, so seine Prognose. Die Diskussion um Inklusion, d.h. die uneingeschränkte Teilhabe behinderter Menschen auch am Arbeitsprozess, zeige schon heute, dass auch die Wirtschaft diesen Personenkreis noch stärker in ihrer Einstellungspolitik berücksichtigen werden müsse.
Hier verwies der hiesige SPD-Bundestagskandidat Jürgen Coße darauf, dass 2,7 Millionen behinderter Menschen allein in NRW ein Potenzial sei, dessen Talente und Fähigkeiten nicht weiter ignoriert werden dürften.
Die Wahlen zur Besetzung des Vorstandes brachten dann keine Überraschungen. Mit 45 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde Hartmut Wöstmann aus Altenberge als Vorsitzender bestätigt. Bärbel Rudat, Emsdetten und Ralf Weßelmann, Tecklenburg erhielten 45 bzw. 46 Stimmen bei der Wahl zu den beiden Stellvertreterposten. Bernhard Schmitz wurde mit 46 Stimmen als Schriftführer wiedergewählt. Udo Blaszyk, Friedhelm Fiegenbaum, Artur Beintmann, Karl-Ludwig Gribnitz, Friedrich Hesse, Erhardt Kiersch, Eckhard Roloff und Heinz Voss gehören dem Vorstand zukünftig als Beisitzer an.