Mit der derzeitigen Entwicklung der Schmitz Cargobull ist Vorstandsvorsitzender Ulrich Schümer zufrieden, wie er SPD-Mitgliedern vor Ort erläuterte. 23 Millionen Euro investiert das Unternehmen nun am Standort Altenberge.
Ulrich Schümer, Vorstandsvorsitzender der Schmitz Cargobull AG, war bestens gelaunt, als er im Altenberger Werk eine große SPD-Delegation, an der Spitze Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, begrüßte: „Für 25 000 Euro kann ich Ihnen einen Auflieger verkaufen“, meinte Schümer mit einem Schmunzeln im Gesicht, der durchaus optimistisch auf die derzeitige Geschäftsentwicklung blickte: „Wir sind mit der Auslastung zufrieden.“
Etwa 80 Auflieger verlassen derzeit pro Tag das Altenberger Werk. Dort sind 1202 Mitarbeiter beschäftigt, hinzu kommen 49 Auszubildende. In Vreden sind es 1500 Beschäftigte und in Gotha 581. In der Zentrale in Horstmar arbeiten 444 Frauen und Männer.
Die SPD-Politiker, darunter auch Andre´ Stinka, Generalsekretär der NRW-SPD, der Bundestagskandidat Ulrich Hampel sowie Ulrike Reifig, Willibert Steffens und Bernd Rausmann von der Altenberger SPD, erfuhren auch, dass die „Lohnkosten hier nicht zu hoch sind“, betonte Ulrich Schümer. Die Transportkosten bereiten dem 1892 als Schmiede gegründeten Unternehmen schon größere Kopfzerbrechen. Rund 2500 Euro koste beispielsweise der Transport eines Aufliegers nach Spanien. Deshalb werden diese oftmals auch als Bausatz geliefert, sodass drei Auflieger mit einem Lkw transportiert werden können.
Nicht ohne Stolz verweiste Ulrich Schümer auf die Vormachtstellung von Schmitz Cargobull in Europa: „Der Marktanteil beträgt 27 Prozent.“ In Zahlen ausgedrückt: Rund 44 000 Auflieger werden pro Jahr produziert. Auf Rang zwei folgt nach Angaben Schümers die Firma Krone aus Spelle mit etwa 25 000 Aufliegern und auf Platz drei das bayerische Unternehmen Kögl (12 000).
Zwar habe sich Schmitz Cargobull von den Krisenjahren 2009/2010 mittlerweile erholt, doch derzeit müsse das Unternehmen in Südeuropa erhebliche Auftragsrückgänge (bis zu 60 Prozent) verkraften. Vor diesem Hintergrund seien weitere Expansionen unumgänglich. In St. Petersburg wurde bereits ein Werk eröffnet, ein weiteres wird derzeit in China gebaut.
Investiert wird jedoch nicht nur im Ausland – auch in Altenberge. Der Bauantrag für ein 23-Millionen-Euro-Vorhaben ist so gut wie fertig, kündigte Ulrich Schümer an.
„Leiharbeiter erhalten bei uns den gleichen Lohn wie die Festangestellten“, ging Schümer auf ein derzeit viel diskutiertes Thema ein. Der Anteil der Leiharbeiter liege bei 30 Prozent. Es gehe nicht darum, „Lohnkosten zu drücken, sondern um Schwankungen auszugleichen“.