Von einem gelungenen Dialog der Generationen und kultureller Aufbruchstimmung war viel die Rede bei der Altenberger SPD am Mittwochabend beim Rundgang durch die Stationen der Skulpturenausstellung. „Respekt, was hier in Altenberge läuft“, resümierte Peter Amadeus Schneider, Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokraten im Münsterland und Bürgermeister von Nottuln, der neben dem SPD-Landtagskandidaten Friedrich Paulsen aus Greven als Gast eingeladen war.
Nach der Begrüßung durch die SPD-Ortsvorsitzende Ulrike Reifig führte Susanne Opp-Scholzen, Initiatorin und Motor des Skulpturenprojekts, die Gruppe von der Villa Peppone direkt zum nahen Brunnen und dem ersten Projekt auf dem Kirchplatz. „Die Frauen sind jetzt Dorfgespräch, da bleibt jeder stehen“, freuten sich Opp-Scholzen und Annette Hinricher, die das Projekt geleitet hatte, erläuterte kurz den biblischen Hintergrund und die drei unterschiedlichen Frauen-Darstellungen: Die Begegnung der „gebückten“ Frau mit Jesus am Jakobsbrunnen. Sie ist gescheitert und zerbrochen. Als sie Jesus die Wahrheit über ihre Männerbeziehungen sagt und er sie nicht verurteilt, geht sie „aufrecht“ vom Brunnen wieder zurück. Keine Ablehnung oder Ausgrenzung, sondern Verständnis, das sich auch in den Figuren wiederfindet. „Das Thema ist heute so aktuell wie früher“, schloss Hinricher ihre Erläuterungen ab.
Gemeinsam mit der Künstlerin Christine Westenberger hat eine Mädchengruppe des KOT-Jugendheims in einem Gruppenraum ein „orientalisches Sitzobjekt“ kreativ gestaltet. „Mitmachen und sich gemeinsam was trauen“, war nach den Worten von Ulla Wilken, Leiterin im KoT, für die teilnehmenden Mädchen ein wichtiger Aspekt.
ie „Nanas“ dominierten bei der nächsten Station das Schaufenster neben der Bücherei Janning und im Innenraum war der „Schirm der Wünsche“ mit plastischen Objekten und persönlichen Wunschsymbolen behängt.
„Filz im Rathaus“ hieß es scherzhaft zu den in der ersten Etage des Rathauses aufgereihten bunten Filz-Stalagtiten. Daneben hatte die vierte Klasse der Borndal-Grundschule eine Krippe phantasievoll gewerkelt und vor dem Rathausaal stehen zwei von der Kfd gestaltete Frauen „in modernem Anstrich“.
An den Wänden hingen die Beiträge der Senioren und wer bei den vielen Ausstellungsstücken eine Pause brauchte, konnte sich im Treppenhaus auf eine Bank der Johannes-Grundschüler setzen.
Kreativ und bunt war es auch bei der letzten Station in einem Ladenlokal am Marktplatz. Teilnehmer der Sportabzeichen-Gruppe haben hier Miniaturen ihrer Wettkampfübungen ausgestellt und Paul Winz erklärte die vielen „kleinen Kunstwerke“, die Kindergartenkinder unter seiner Anleitung erstellt haben.
Susanne Opp-Scholzen berichtete, sie sei selbst vom Interesse an der Ausstellung überrascht gewesen. Am Mittwoch habe man versucht, die Skulpturen in den Ladenlokalen so zu stellen, dass sie besser sichtbar seien. In Sachen Beleuchtung wollte sie außerdem mit den Immobilieninhabern Kontakt aufnehmen, um die Ladenlokale in den Abendstunden zu beleuchten. Zudem machte sie noch einmal auf die Möglichkeit aufmerksam, an einer Führung teilzunehmen. Diese können telefonisch unter 0 25 05/ 82 20 angemeldet werden.
Anschließend führte Paul Winz auf Wunsch des Nottulner Bürgermeisters Schneider durch die Kulturwerkstatt und erläuterte kurz Entstehung und Geschichte. Daneben interessierten den Gast besonders Nutzung und wirtschaftliche Aspekte wie die Finanzierung der monatlichen Mietkosten. Er erzählte dazu von einer kürzlich in Nottuln gegründeten Bürgerstiftung mit einem bleibenden Grundstock von 50 000 Euro. „Eine Stiftung ohne politische Dominanz hat in der Bevölkerung ein hohes Image und ist gegenüber einem Kulturfond breiter aufgestellt“, meinte Schneider und berichtete von dem Ziel, das Grundkapital der Nottulner Bürgerstiftung in den nächsten drei Jahren zu verdoppeln. Damit steigen dann auch die für Projekte zur Verfügung stehenden Erträge. Ob das auch ein Modell für Altenberge ist, wurde anschließend diskutiert.
Video zur Ausstellung
WN 04.03.2010