Zu einem Gespräch kamen die SPD-Bundestagsabgeordnete Angelica Schwall-Düren und der SPD-Landtagskandidat Friedrich Paulsen mit den Betriebsräten von Schmitz Cargobull zusammen. Die Betriebsräte konnten berichten, dass die drohenden Kündigungen von 412 Mitarbeitern im Werk Altenberge zunächst bis September 2010 verschoben werden. „Mit dem Ergebnis sind wir zunächst zufrieden.“ meint der Betriebsratsvorsitzende Charly Röhricht. „Die Sicherung der 412 Arbeitsplätze wird aus einem Sozialfonds der Belegschaft finanziert. Aber die Angst unter den Mitarbeitern geht weiter um und es herrscht gedrückte Stimmung. Es tut schon weh, wenn wir heute durch die leeren Produktionshallen gehen, in denen früher ein Auflieger nach dem anderem vom Band ging“. so die Betriebsräte. Bei der Sicherung der Arbeitsplätze hätten sie vor allem die Älteren, mit vielen Jahren Berufserfahrung und die es aufgrund ihres Alters schwer hätten, einen neuen Arbeitsplatz zu finden im Blick gehabt. Das erfordere natürlich die Solidarität der Jüngeren, die im Berufsleben gerade Fuß fassen und vielleicht Verantwortung für eine Familie haben oder eine Familie gründen möchten. Sie befürchten, nach einer Kündigung als Leiharbeiter ohne Schutz ins Unternehmen zurückzukehren.
Für die weiteren Verhandlungen spielt die Zeit eine wichtige Rolle. Unternehmen, Mitarbeiter und Betriebsräte hoffen, dass sich die Auftragslage bis September deutlich verbessert, um so die Arbeitsplätze erhalten zu können. „Wir befürchten, dass in Zukunft die gekündigten Mitarbeiter der Stammbelegschaft durch Leiharbeitnehmer ersetzt werden. Das führt zu einer zwei Klassen Belegschaft, die sich letztlich auch auf die Produktivität im Unternehmen auswirken wird.
Angelica Schwall-Düren erklärt, dass die SPD diese Entwicklung mit großer Sorge beobachte und darum gesetzliche Maßnahmen für überfällig hält. „Dazu gehört, das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz so zu ändern, dass nach einer kurzen Einarbeitungszeit der Grundsatz „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld“ ohne Ausnahme gilt. Weiter wollen wir, dass die Betriebsräte mehr Mitbestimmungsrechte hinsichtlich der Kontrolle des Einsatzes der Leiharbeiter, des Umfangs und der Dauer der Leiharbeit im Betrieb erhalten.“
Abschließend bedankte sich die SPD bei den Betriebsräten Charly Röhricht, Thomas Schwier und Reinhold Butschkowski für ihren fachkundigen und kompetenten Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze in Altenberge und wünschte ihnen für die anstehenden Betriebsratswahlen am 09. März viel Erfolg. Die Beteiligten waren sich darüber einig, weiter einen engen Austausch zu pflegen.