Wir müssen die weiterführenden Schulen im ländlichen Raum erhalten. Diese Aussage teilen alle Parteien – und auch die Landtagskandidaten. Ideologische Motive spielen heute in der Schulpolitik also keine Rolle mehr. Auch weil die Lehrerinnen und Lehrer an Hauptschulen im ländlichen Raum gute Ergebnisse erzielen. Altenberge ist ein gutes Beispiel dafür. Trotzdem: Die Diskussion um die Zukunft der Schulen muss geführt werden. Zurückgehende Schülerzahlen in den nächsten zehn Jahren und die Frage nach gleichen, gerechten Bildungschancen drängen uns dazu
Die SPD fordert, endlich die Voraussetzungen für die Einführung von
Gemeinschaftsschulen zu schaffen, mit dem Ziel, vor Ort zumindest eine
weiterführende Schule zu erhalten. Es geht nicht darum, wie die CDU immer noch böswillig unterstellt, bestehende Schulen bisheriger Schulformnamen abzuschaffen, sondern sie qualitätsvoll zu erhalten und zu entwickeln. Was die Idee des gemeinsamen lernen angeht, steht die SPD nicht alleine da: Katholische Laien im Bistum Münster, die Synode der evangelischen Kirche, Arbeitgeberverbände und die Wissenschaft teilen diese Position. Alle wissen: Die Gemeinschaftsschule ist nicht als „Einheitsschule“ im Sinne von Gleichmacherei zu verstehen. Im Gegenteil: Sie ist eine Schule, die der Vielfalt und Einmaligkeit aller gerecht wird und die Stärken und Schwächen des Einzelnen anerkennt, ohne in Schubladen zu sortieren und alle über einen Kamm zu scheren.
Die Vertreter der SPD wundern sich, wenn die CDU Landtagskandidatin
Schulze-Föcking am 13.3 in der Presse zitiert: Ob die Hauptschule immer
Hauptschule bleibe, wisse sie nicht. Zur Zukunft der Schulen führt sie an: „Das dreigliedrige Schulsystem wird es aber wohl nicht sein.“ Lob dieser fortschrittlichen Position! Doch mit wem möchte sie diese umsetzen, wenn nicht mit der SPD? Ministerpräsident Rüttgers und die CDU betonen ständig, unter allen Umständen am bestehenden Schulsystem festzuhalten. SPD-Kandidat Friedrich Paulsen hat klare Ziele, die längst auf einem gesellschaftlichem Konsens beruhen: ganztags, gemeinsam und vor Ort.
Ulrike Reifig
SPD-Fraktionsvorsitzende