„Kindergärten müssen flexibler sein“

Die Kindergartenzeiten müssen sich nach den Bedürfnissen der Familien ausrichten. Familien brauchen rechtzeitig verbindliche Zusagen darüber, damit sie Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Das bezieht sich vor allem auf den Bedarf der unter 3-jährigen Kinder.

Nach der Einführung des Elterngelds kehren Eltern heute früher als bisher in die Berufstätigkeit zurückkehren. Sie brauchen darum Planungssicherheit. Darum hat die SPD-Fraktion zwei Mal eine Elternbefragung zu den Betreuungszeiten für ihre Kinder beantragt. Zuletzt im November 2006. Beide Male wurde der Antrag von der CDU-Fraktion abgelehnt und vom Kreisjugendamt nicht unterstützt. Jetzt zeigt sich, dass es der richtige Weg gewesen wäre, diese Abfrage rechtzeitig zu starten, denn dann hätten wir heute Klarheit über die wirklichen Betreuungsbedarfe der Familien. Frau Thomas, Leiterin des Kreisjugendamtes denkt jetzt selbst über eine Elternabfrage nach, was bis zur Frist 15. März für dieses Kindergartenjahr wohl nicht mehr realisierbar ist.

Dank des KiBiz (Kinderbildungsgesetz) sind die Kindergärten extrem verunsichert. Sie fürchten um ihre Existenz und suchen darum nach Lösungen für ihre Einrichtungen. Dabei schießen manche Einrichtungen über das Ziel hinaus und hoffen, mit vielen Anmeldungen für 35 oder 45 Stunden auf ein höheres Budget. Es kann aber nicht sein, dass Kinder bei einer 25 Stunden Betreuung nicht am Nachmittagsprogramm teilnehmen dürfen, wozu die Nikolausfeiern, Sommerfeste oder die Förderung der Vorschulkinder gehören oder das Kinder, die keine 45 Stunden gebucht haben kein Mittagessen im Kindergarten bekommen können.

Eigentlich sollte KiBiz die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren verbessern. Doch selbst hier wird gekürzt. Zwei Fachkräfte werden künftig für zehn unter 3-jährige zuständig sein. Probieren Sie das mal zu Hause aus! Die Aufgaben für die Erzieherinnen mehren sich, die Personaldecke wird dünner, die Elternbeiträge steigen und Familien sind verunsichert. Darum bleibt es dabei, KiBiz ist Mumpiz.